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Frustration beim Umgang mit Pferden

  • von Svenja Stuck
  • 10 Juli, 2019

Gib negativen Gedanken keine Chance!

Frustration beim Pferd
Es ist ein Thema, dass wahrscheinlich viele Reiter betrifft, über dass aber selten gesprochen wird: Frustration im Umgang mit dem Pferd. Sei es bei der Bodenarbeit, beim Reiten oder allgemein im Umgang - irgendwann kommt ein Punkt, vielleicht eine Übung oder ein Verhalten des Pferdes, an dem wir einfach nicht weiterkommen. Egal was wir versuchen und wie lange wir üben, es scheint einfach nichts zu klappen. Das kann soweit gehen, dass vorübergehend sogar der Spaß am Pferd oder die Lust am Reiten verloren gehen. Wie Du am besten mit einer solchen Situation umgehst, erfährst Du hier!

Erwarte nicht zu viel von Dir und Deinem Pferd
Schneller, höher, besser - in Reitställen, aber auch im Internet wie beispielsweise in diversen Facebook-Gruppen und YouTube-Kanälen scheint es oft nur darum zu gehen wer was wie schnell mit seinem Pferd erreicht hat. Da werden Dreijährige auf Turnieren vorgestellt und Pferde, die vor wenigen Wochen noch einem Wildpferd glichen, legen sich vertrauensvoll vor Ihren Besitzern auf den Boden oder steigen auf Kommando. Mal ganz davon abgesehen, dass die Methoden mit denen derartige Ergebnisse erzielt werden in meinen Augen oft höchst fragwürdig sind, schaffen solche Bilder natürlich Wünsche und Erwartubgshaltungen. Sowohl bei Dir selbst, als auch bei anderen. Diese liegen allerdings oft weit entfernt von dem, was realistisch erreichbar ist.

Klar ist es toll, wenn Dein Pferd süße Kunsstücke lernt, sich gut reiten lässt und Ihr ein vertrauensvolle Verbindung zueinander aufbaut. Doch braucht all das vor allem eins: eine gute Basis, sehr viel Übung und Zeit. Du kannst nicht erwarten, dass Dir ein Pferd, das Du vielleicht erst vor ein paar Monaten bekommen hast, schon blind vertraut oder dass ein Pferd, das erst wenige Monate unter dem Sattel ist, die tollsten Gänge zeigt. Auch ist es unwahrscheinlich, dass Du Deinem Pferd gleich als erstes den spanischen Schritt oder das Ablegen beibringen kannst, wenn Du gerade erst angefangen hast Dich mit Zirkustricks zu beschäftigen.
Versuche Dich und Dein Pferd realistisch einzuschätzen und setze Deine Erwartungen Euch beiden gegenüber nicht so hoch und steck Dir kleine, kurzfristige Ziele. Dann stehen die Chancen gut, dass Du diese auch erfüllen kannst und nicht nach kurzer Zeit frustriert aufgibst. Schließlich hat jeder einmal klein angefangen.
Setzt Dir neue Ziele
Wenn Du merkst, dass Du ein Ziel das Du Dir gesetzt hast, aktuell nicht erreichst, versteife Dich nicht darauf. Anstatt Dich in dieses Thema zu verbeißen und immer weiter zu versuchen es doch noch zu schaffen, kann es helfen, dass Du dieses Ziel erst einmal hinten anstellst und Dir bzw. Euch eine neue Aufgabe suchst. Das kann bedeuten, dass Du Dich vorübergehend einem ganz anderen Bereich zuwendest oder aber auch einfach bei der aktuellen Aufgabe einen oder zwei Schritte zurück gehst um die Grundlagen zu festigen.
Freu Dich über kleine Dinge
Es müssen nicht immer die ganz großen Ziele sein, die wir erreichen. Im Umgang mit Pferden gibt es so viele tolle kleine Momente und Dinge über die wir uns im Alltag freuen können. Das können tolle gemeinsame Momente bei einem Ausritt, ein kleiner Fortschritt in einer Lektion oder auch nur der Moment sein, in dem Dein Pferd die Herde auf der Koppel stehen lässt um zu Dir zu kommen. Mach Dir genau diese unscheinbaren Kleinigkeiten bewusst und freue Dich über sie. Du wirst sehen, wie viele tolle Erlebnisse Du an einem einzigen Tag mit Deinem Pferd haben wirst ohne irgendwas ganz Besonderes erreicht oder erlebt zu haben.
Frage Dich für wen Du ein Ziel erreichen möchtest
Wie oben bereits angedeutet, entstehen viele Träume und Erwartungen durch das, was andere erreicht haben. Es ist auch ganz verständlich, dass wir anderen nacheifern, die Dinge erreicht haben, von denen wir vielleicht aktuell nur träumen können. Aber warum möchten wir diese Dinge überhaupt erreichen? Möchten wir uns und unserem Pferd etwas gutes tun, unsere Beziehung, Kommunikation oder die Gesundheit unseres Pferdes verbessern oder vielleicht auch einfach nur zu zweit Spaß haben? Oder wollen wir diese Ziele erreichen um andere zu beeindrucken? Sei ganz ehrlich zu Dir selbst. Und wenn Du Dir dabei eingestehst, dass Du Dir das eine oder andere Ziel vielleicht hauptsächlich deshalb gesteckt hast um anderen zu zeigen, was Du bzw. Ihr könnt, überlege Dir ob es das wirklich wert ist, Dir den Spaß an Deinem Pferd und der gemeinsamen Zeit zu nehmen.
Erinnere Dich dran, was Ihr schon alles erreicht habt
Last but not least - ein Tipp, der mir persönlich immer ganz besonders hilft, wenn ich im Umgang mit meinem Pferd mal frustriert bin: Schau nicht immer nur nach vorne, sondern wirf auch ab und zu einen Blick zurück und sei einfach mal stolz auf Dich und Dein Pferd. Ganz egal, was Ihr beide in Zukunft noch so alles vor habt, welche Ziele ihr erreichen wollt und was vielleicht gerade nicht so toll läuft, bis hier hin habt Ihr beide gemeinsam bestimmt auch schon eine ganze Menge geschafft, auf das Ihr stolz sein könnt. Sich das in Erinnerung zu rufen und sich einmal bewusst vor Augen zu führen, tut richtig gut und gibt Kraft und Motivation um kommende Aufgaben zu meisten.
Tipp: Jessica Freymark hat auf Ihrem Blog 3 Tipps für echte Glückmomente mit dem Pferd für Euch zusammengeschrieben
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